Fachtagung Wasser 2019

Thema: Infrastruktur Leitungsnetz

Donnerstag, 21. November 2019 im Vaduzer Saal

Das 22. LIPPUNER SEMINAR, organisiert von Daniela Guardia-Lippuner, findet in Vaduz im Fürstentum Liechtenstein statt. An der eintägigen Fachtagung Wasser werden über 350 Besucher und bis zu 70 Aussteller aus dem In- und Ausland erwartet.

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Infrastruktur Leitungsnetz

Trinkwasserversorgungsnetze sind komplexe Gebilde. Sämtliche Bestandteile, zu denen nebst Leitungen auch Pumpwerke, Aufbereitungsanlagen und Reservoire gehören, stehen in starker wechselseitiger Abhängigkeit. Wird ein Element baulich verändert, hat dies Auswirkungen auf andere Elemente oder ein ganzes Versorgungsgebiet. Den Status Quo einer gegebenen Infrastruktur zu erhalten ist eine Sache. Weitaus schwieriger gestaltet sich die Aufgabe, wenn eine historisch gewachsene Struktur - im Hinblick auf künftige Bedürfnisse - grundlegend verändert werden soll. Dies kann bei einer kleinen Gemeinde im ländlichen Raum ebenso anspruchsvolle Fragen aufwerfen wie bei einer städtischen Agglomeration mit stark ausgebautem Verteilnetz. Für die Praxis bedeutet dies, dass zuerst umfangreiche Überlegungen auf verschiedenen Stufen gemacht werden müssen, bevor wichtige Entscheide über Erneuerungsvorhaben gefällt und konkrete Bauprojekte ausgearbeitet werden können.

Das diesjährige Tagungsthema dürfte für verschiedenste Akteure im Trinkwasserbereich von Interesse sein. Betreibern von Versorgungen, politischen Entscheidungsträgern und Aufsichtsbehörden wie auch Planern, Ingenieuren, Bauleitern und Industrievertretern wird aufgezeigt, mit welchen Herausforderungen die Erhaltung und die Weiterentwicklung von Trinkwassernetzten verbunden sind. Im Spannungsfeld zwischen übergeordneter Strukturoptimierung und ganz praktischem Leitungsbau werden wertvolle Hinweise gegeben, die mithelfen, im konkreten Fall bessere Entscheidungen zu treffen.

Im ersten Themenblock widmet sich Prof. Dr. Max Maurer von der Eawag in Dübendorf den grundsätzlichen Schwierigkeiten, welche einer wünschenswerten Weiterentwicklung von Trinkwassernetzen entgegenstehen. Werden bestehende Leitungen und Anlagen an Ort und Stelle einfach nur erneuert, kann dies eine schrittweise Verbesserung einer gegebenen Versorgungsstruktur blockieren, wenn der Werterhalt lediglich auf die Bedürfnisse der Vergangenheit ausgerichtet wird. Anhand von Fallbeispielen zeigt der Referent auf, was es in Städten und Agglomerationen zu beachten und umzusetzen gilt, wenn Leitungsnetze in die Zukunft geführt werden sollen. Hierbei wird der Rahmen der aktuellen politischen, finanziellen und baulichen Möglichkeiten nicht ausser Acht gelassen.
Übergeordnete Strukturfragen stellen sich auch in kleineren Gemeinden, wo Pumpwerke, Reservoire und Trinkwasserleitungen in die Jahre gekommen sind oder neue Verbundlösungen zur Diskussion stehen. Ueli Thöny, Gemeindepräsident von Schiers/GR, beleuchtet den Handlungsspielraum für die Anlagenerneuerung im ländlichen Raum, wenn damit wichtige Weichenstellungen für die Zukunft verbunden sind. Auch für mittlere und kleine Versorgungen gilt: Die langjährig gewachsene Versorgungsstruktur soll mit weitsichtigen Projektentscheiden bestmöglich in die Zukunft geführt werden. Am Beispiel der Gemeinde Schiers wird aufgezeigt, wie sich die Lösungssuche präsentieren kann, wenn neben technischen Aspekten auch betriebliche Verflechtungen mit Nachbargemeinden beachtet werden müssen. Aus Sicht der Gemeinde bleibt es wichtig, sowohl weitsichtige als auch politisch vertretbare Lösungsansätze zu entwickeln.

Unsere heutigen Trinkwasserleitungsnetze sind im Laufe vieler Jahrzehnte entstanden. Die Technik des Leitungsbaus hat sich in dieser Zeit allerdings stark gewandelt und sieht sich heute mit anderen Herausforderungen konfrontiert als früher. Heinrich Denoth, Leiter der Wasserversorgung St. Moritz, gibt aus Sicht des Praktikers Einblick in die Erfahrungen eines erfahrenen Bauherrn. Nicht immer sind es rein technische Aspekte wie Materialwahl und Dimensionierung, die für die Bauqualität im Sinne einer langen Lebensdauer ausschlaggebend sind. Auch die funktionelle Beziehung zwischen Auftraggeber, Planer, Bauleiter und Unternehmer - einschliesslich deren Qualifikation - kann einen massgeblichen Einfluss auf das Ergebnis haben. Qualität beginnt bekanntlich bereits mit der Ausschreibung der Arbeiten, wenn nicht schon früher. Anhand von Praxisbeispielen werden aktuelle technische und organisatorische Problempunkte und deren Lösungsvorschläge aufgezeigt.

Im zweiten Themenblock geht Frau Dr. Daniela Fuchs-Hanusch von der Technischen Universität Graz der Frage nach, was EDV-basierte Planungsinstrumente für die Werterhaltung im Trinkwasserbereich heute leisten können und wie sie sich in der Praxis bewährt haben. Hierzu werden effektiv eingetretene Zustandsentwicklungen der letzten Jahrzehnte als Vergleichsmassstab herangezogen. Die Zuverlässigkeit von Zustandsprognosen ist in doppelter Hinsicht wichtig. Einerseits soll der Zeitpunkt, wo bei einem einzelnen Leitungsabschnitt Massnahmen nötig werden, realitätsnah vorausgesagt werden können. Anderseits dienen solche Instrumente zur Abschätzung des jährlichen Finanzbedarfs für die netzweite Werterhaltung. Ein analytischer Vergleich zwischen Theorie und Wirklichkeit erscheint diesbezüglich mehr als angebracht.

Beim Leitungsbau stellt sich die Materialfrage immer wieder neu. Matthias Jacober, Leiter der Fachstelle Wasser / Abwasser / Gewässer Glarus Nord, untersucht die Kriterien, welche bei unterschiedlichen Anwendungen und örtlichen Gegebenheiten die Materialwahl beeinflussen können. Es geht dabei nicht nur um die vermeintlichen Vorzüge von Guss, Kunststoff oder Stahl, sondern auch um die richtige Prioritätensetzung bei der Argumentation. Diese kann je nach Baugrund oder Bausituation, je nach Zugänglichkeit oder Anschluss an bestehende Leitungen unterschiedlich ausfallen. Die Materialfrage schliesst immer auch mit ein, dass zu jeder Leitung passende Leitungsverbindungen gesucht und gefunden werden müssen.

Die Tagesmoderation wird von Daniela Guardia-Lippuner, Betriebsökonomin FH, übernommen. Die Verabschiedung und Diskussion führt Roberto Pianta, dipl. Ing. ETH. Das detaillierte Tagungsprogramm mit Referenten und Themen finden Sie unter www.lipartner.ch.
Auch dieses Auch dieses Jahr profitieren die Besucher von Vorträgen exzellenter Referenten aus Verwaltung, Privatwirtschaft und angewandter Forschung und von einem umfassenden Überblick über Produkte und Dienstleistungen aus der Wasserbranche in der Leistungsshow.

Der Veranstalter zusammen mit den Referierenden freut sich, Sie im fürstentümlichen Vaduz begrüssen zu dürfen.

Weitere Informationen und Auskunft:
Fachtagung Wasser
LIPartner AG, Postfach 171, CH-7320 Sargans
Tel +41 81 710 41 20
fachtagung@lipartner.ch
www.lipartner.ch

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